Das 11. Kinder- und Jugendtheaterfestival bietet 16 Theaterstücke, die in Ottersweier, Bühlertal, Lauf, Kappelrodeck, Sasbach und Sasbachwalden auf die Bühne gebracht werden.
Seit mittlerweile 21 Jahren findet das Kind- und Jugendtheaterfestival alle zwei Jahre in den beteiligten Gemeinden statt. „Sechs Gemeinden, ein gemeinsames Projekt mit einer gemeinsamen Finanzierung und einem künstlerischen Leiter! Das ist ein Paradebeispiel für die interkommunale Zusammenarbeit, noch dazu über Kreisgrenzen hinweg“, sagte Bürgermeister Jürgen Pfetzer bei der Programmvorstellung. Diese fand in den Räumen der Sparkasse Bühl statt, die das Festival zusammen mit der Bernhard-Friedmann-Stiftung von Anbeginn im Jahr 2003 fördert. Mittlerweile gibt es über 30 Sponsoren aus allen sechs Gemeinden, die zum einen die Qualität des Festivals sichern, zum anderen auch dafür sorgen, dass die Theatertickets mit vier Euro für jedes Kind erschwinglich sind.
Das Festival beginnt am 7. Oktober in Unzhurst und endet am Abend des 25. Oktober mit einer großen gemeinsamen Veranstaltung in Bühlertal. Stefan Klehenz hat, wie all die Jahre zuvor, die Theaterstücke ausgewählt. Organisatorisch ist das ein Kraftakt, denn natürlich soll für jedes Altersspektrum etwas dabei sein, die Atmosphäre des Veranstaltungsraums und die Größe der Bühne müssen zum Inhalt des Stückes passen. Klehenz kennt die Theater, die Schauspieler, die Stücke und bereitet das Festival sorgfältig vor. Während des Festivals ist er rund um die Uhr eingespannt. Entlastung fand er dieses Jahr in Form einer professionellen Unterstützung bei der Gestaltung der Flyer. Grafik-Designerin Christine Schmidt, die in der Gemeindeverwaltung Lauf für Veranstaltungen verantwortlich zeichnet, hat ein übersichtliches Programmheft und ein Exposee erstellt. In Kürze soll auch eine eigene Homepage folgen. Das Programmheft liegt bei den beteiligten Gemeinden und den Sponsoren des Theaterfestivals aus. Außerdem wird es in allen Schulen und Kindergärten verteilt.
Das Exposee diene dazu, die Theaterstücke in den Schulen vorzubesprechen, erklärt Stefan Klehenz. Das sei nicht bei jedem Stück notwendig, bei den Inszenierungen für Jugendliche wie etwa bei „Sophie, Sophie, Sophie“ am 25. Oktober in Ottersweier aber doch empfehlenswert.
Bei jedem Festival lädt Klehenz neue Gruppen, aber auch bewährte und bekannte Ensembles ein. Gleich zu Beginn kommt Berenike Felger in die Unzhurster Mehrzweckhalle, die schon mehrfach das Festival bereichert hat. „Dieses Mal bring sie ein clowneskes Stück mit für die Kleinen ab drei Jahre. Die Botschaft lautet, dass man nicht aufgibt, auch wenn mal was schief geht“, erklärt Klehenz. Witzig dürfte auch die Vorstellung am nächsten Tag in Lauf werden. Frau Wesel von der Theaterkiste tanzt mit ihrer Bettwäsche und entdeckt dabei allerlei Wesen. „Sie erzählt kleine lustige Geschichten, die auch Zweijährige schon verstehen können“, so Klehenz. Das“ Figuren Theater Martinshof 11“ stellt eine etwas anders erzählte, in jedem Fall aber lustige Geschichte des Froschkönigs in Kappelrodeck vor. „Eines der besten Figurentheater überhaupt“ konnte Klehenz für die Aufführung „Nils Karlsson Däumling“ in Sasbach am 14. Oktober gewinnen. Für Jugendliche gibt es Theaterstücke, die mit schauspielerischen Mitteln die Themen Mobbing und Klimawandel aufgreifen. Interessant wird sicher „Der Geizige“ mit Bernd Lafrenz und der Theatercompagnie Freiburg. Das Jugend-Stück ist am 21. Oktober in der Achertalhalle in Kappelrodeck zu sehen.
Neu ist dieses Jahr ein begleitender Theaterworkshop für jeweils vier Kindern aus den sechs Gemeinden. Sie werden während des Festivals mit professionellen Schauspielern arbeiten und das Ergebnis bei der Abschlussveranstaltung vorstellen.
Laufs Bürgermeisterin Bettina Kist spürt „einen neuen Schwung sowohl bei den Gemeinden als auch bei den Sponsoren, denen das Theaterfestival für Kinder und Jugendliche am Herzen liegt“. Dijana Opitz, Bürgermeisterin in Sasbach, dankte Stefan Klehenz und allen Schauspielern, die mit viel Herzblut kinder- und jugendgerechte Theaterstücke inszenieren. Für Kappelrodecks Bürgermeister Stefan Hattenbach ist die Qualität des Festivals beeindruckend. „Als kleine Gemeinde allein könnten wir so etwas nie auf die Beine stellen. Wir sind sehr dankbar, dass sich Bühlertal und Ottersweier den Hut aufsetzen und wir uns dranhängen dürfen.“
(Text: Martina Fuß)
